„Drum prüfe, wer sich bindet“
Auch für dich als Azubi ist die Probezeit eine bedeutende Phase in der Ausbildung. So kannst du feststellen, ob du dich im Unternehmen und mit dem Ausüben des Berufes wohlfühlst, damit du deine Lehre auch wirklich in diesem Betrieb durchziehst. Nach dem Berufsbildungsgesetz soll die Probezeit mindestens einen und maximal vier Monate lang sein. Sie kann auch verkürzt werden, falls du vorher bereits im selben Ausbildungsbetrieb gearbeitet oder etwa ein Praktikum absolviert hast. Verlängert werden kann sie auch, z.B. wenn die Probezeit durch gesundheitliche Probleme zu einem großen Teil unterbrochen wurde. Während dieser Zeit hast du allerdings keinen Kündigungsschutz und dein Ausbildungsverhältnis kann jederzeit ohne Nennung von Gründen gelöst werden. Um die erste Zeit im Ausbildungsbetrieb zu überstehen, solltest du einige wichtige Aspekte beachten.Wie du die Probezeit locker schaffen kannst, erfährst du im Folgenden.
Verhalte dich respektvoll!
Was du unbedingt lassen solltest, ist Klugscheißen, Lästern und Zum-Duzen-Auffordern! Halte dich zunächst zurück, beobachte und lerne: Wer hat das Sagen? Wie geht man miteinander um? Wie funktioniert der Betriebsablauf? Warte auch immer damit, bis dir das „Du“ angeboten wird. Beteilige dich am gemeinsamen Lunch und sozialisiere dich im Unternehmen auf angemessene Weise.
Arbeite dich gewissenhaft ein!
Die Anfangszeit ist deine perfekte Chance, um Arbeitsprozesse kennenzulernen und die Abläufe aufzusaugen. Notiere dir am besten Dinge, die du dir nicht gleich merken kannst, denn wenn du nach drei Monaten immer noch dieselbe Frage hast, wirst du nicht mehr ernst genommen. Kleinere Fehler werden am Anfang noch akzeptiert, irgendwann nach ein paar Monaten nicht mehr.
Kleide dich entsprechend!
Schau dich in den ersten Tagen um. In vielen Betrieben gibt es eine Art ungeschriebene Kleiderordnung. Lege dir, sofern du nichts Entsprechendes in deinem Schrank findest, unbedingt ein paar angemessene Klamotten zu. Verzichte in jedem Fall auf provokative oder schrille Kleidung!
Lächle, bleib höflich und sei pünktlich!
Bei aller Freundlichkeit kannst du trotzdem deine Probezeit aufs Spiel setzen, wenn du regelmäßig zu spät kommst – und sei es nur ein paar Minuten. Sei immer (!) etwas eher da und verlasse nach Arbeitsschluss nicht unbedingt als Erster den Betrieb.
Überstunden in der Ausbildung?
Normalerweise sind sie für dich nicht vorgesehen, doch wenn es wirklich brennt und viel zu tun ist, dann zeige deine Einsatzbereitschaft. Kläre jedoch ab, ob du die Überstunden in Form von Freizeit oder Geld vergütet bekommst. Das ist professionell und bringt dich auf jeden Fall weiter.
Falls du krank wirst …
Hier gilt: So rechtzeitig, wie möglich anrufen und Bescheid sagen! Frage nach, wem du die ärztliche Krankheitsmeldung schicken musst und kümmere dich darum!
Was ist mit Urlaub?
Lass diese Frage am besten komplett stecken! In der Probezeit ist es unüblich, Urlaub zu bekommen. Falls jedoch ein dringendes familiäres Ereignis ansteht, dann solltest du in aller Höflichkeit darum bitten.