Stellenanzeigen lesen sich manchmal wie ein Wunschzettel der Unternehmen an die Bewerber. Die Liste der Anforderungen scheint kaum zu enden und beim Jobsucher macht sich schnell Unsicherheit breit. Doch es steckt eine Hierarchie in der Anzeige und nicht alle geforderten Kenntnisse, Erfahrungen oder Fähigkeiten müssen vollkommen erfüllt werden. Bei genauerem Hinsehen wird schnell klar, welche Kriterien ein Bewerber unbedingt erfüllen muss, da sie für die Tätigkeit vorausgesetzt werden, und welche wünschenswert, aber nicht unbedingt notwendig sind. Wie du diese Informationen aus den Stellenangeboten filterst, verraten wir dir hier.

Anforderungen richtig verstehen

Zunächst liest du die Stellenanzeige von oben nach unten. Alles was im ersten Drittel der Anforderungen steht, ist wichtiger als der Rest. Diese Hierarchie hat sich in Stellenangeboten etabliert. Dann kommt das Wichtigste. Es gibt Hinweise, die jeweils für Voraussetzungen oder für Wünsche seitens der Unternehmen stehen. Diese kannst du wie folgt herauslesen. Alle Kriterien, die eingebettet sind in Schlagwörter wie, „unbedingt“, „erforderlich“, „notwendig“, „wird erwartet“, „vorausgesetzt wird“, „gesucht wird“, der Bewerber „bringt mit“ oder „hat“ bzw. „verfügt über“ sind Anforderungen, die vorhanden sein müssen. Dabei handelt es sich meist um Bildungsabschlüsse, fachliche Qualifikationen und bestimmte Kenntnisse oder Fähigkeiten. Dann gibt es noch die Kriterien, die sich der Arbeitgeber wünscht und die ein Kandidat erfüllen sollte. Diese sind jedoch nicht zwingend erforderlich, wenn er alle anderen Voraussetzungen erfüllt. Schlagwörter und Begriffe, wie „ideal wäre“, „vorteilhaft sind“, „wünschenswert ist“, „gerne“, „zusätzlich“ oder „Bewerber mit … werden bevorzugt“ weisen auf Erfahrungen, Fähigkeiten oder Zusatzqualifikationen hin, die sich der Arbeitgeber noch extra beim Bewerber vorstellt. Erfüllst du die Muss-Kriterien und hast noch ein oder zwei Extras bei den Kann-Kriterien zu bieten, dann bewirb dich in jedem Fall!

Weitere wichtige Hinweise

Die Anforderungskriterien an die Kandidaten kannst du außerdem unterscheiden in harte und weiche Faktoren. Zu den harten – den Hard Skills – gehören alle fachlichen Fähigkeiten und Qualifikationen, die du erworben hast und nachweisen kannst. Ob du über diese verfügst, kannst du sofort nachprüfen. Dazu zählen der erforderliche Bildungs- bzw. Berufsabschluss, bestimmte berufspraktische Erfahrungen, Kenntnisse der angeführten Fremdsprachen oder das Beherrschen der geforderten EDV-Programme. Bei den Soft Skills, den weichen Faktoren, wird es allerdings etwas schwieriger. Darunter werden soziale Kompetenzen gefasst, die du für die Ausübung deiner Tätigkeit brauchst. Dazu gehören Durchsetzungsvermögen, Teamfähigkeit, Eigeninitiative, analytische Fähigkeiten, Kritik- und Kommunikationsfähigkeit, Empathie oder auch Belastbarkeit. Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit sind in der Regel immer Grundvoraussetzung und sollten nicht explizit in der Bewerbung erwähnt werden. Die Soft Skills kannst du durch deine Tätigkeiten, Praktika, Auslandsaufenthalte, freiwilligen Engagements oder sogar deine Mitgliedschaft im Sportverein bezeugen. Lass dich nicht einschüchtern, wenn du unsicher bist. Soft Skills sind auch erlernbar. Besinne dich auf deine Stärken und bewirb dich in jedem Fall, wenn du die geforderten Hard Skills erfüllst.

Viel Glück bei der Bewerbung!

„Stellenangebote: Was Kandidaten können müssen und gerne können sollten"
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